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Die etwas andere Adventsfeier

Akustische Rockklassiker mit Polt & Co.

Schwangau.  „Fünf Kilo Echo und gut ist es“, das will Mike Ostrowski nicht. Seine Musik muss „handgemacht“ sein, so wie die von „December Project“. Ostrowski ist Jazzer, einer wie aus dem Bilderbuch. Dass er nun bei den früheren „Aliens“ dabei ist oder zumindest bei Dreien davon und guten alten Rock spielt, hat etwas mit Klaus Görne zu tun, der eines Tages vor seiner Tür stand und ihm seine Band vorstellte: „December Project“, eine Musikgruppe, die schon lange kein Projekt mehr ist und mit guten alten Klassikern brilliert.

Der Name „December Project“ entstand vor einigen Jahren und wurde von Wolfgang Sauter als Musikerprojekt ins Leben gerufen. Im Hotel Hirsch in Füssen sollte eine Weihnachtsfeier für die Allgemeinheit stattfinden, jedoch nicht mit herkömmlichen Weihnachtsliedern, sondern mit einer etwas anderen Musik. Gesagt, getan. Was als Projekt anfing, etabliert sich nun allmählich. „Es ist eine andere Art von Weihnachtsfeier“, sagt Silvia Zeilmeier, die für die satirischen Geschichten zuständig ist. Ringelnatz, Loriot, Polt, … für die Frau des Schwangauer Faschings gehört das zum Programm des „December Project“ dazu. „Sie macht die Satire, wir machen die Musik“, so Klaus Görne, der mit Wolfgang Sauter und Daniele Granito nicht nur die akustischen Gitarren spielt, sondern auch für den dreistimmigen Gesang zuständig ist. Jeden Mittwoch treffen sich die Herren bei Smuty Brückner um zu proben, allerdings ohne Silvia Zeilmeier. „Ich probe alleine.

Die brauchen mi net und ich sie net“, lacht die Geschichtenerzählerin. Im großen Wohnzimmer haben alle fünf Musiker Platz genug, um ihrem Hobby nachzugehen. „Wir sind hochqualifizierte Amateure“, lächelt Klaus Görne in die Runde. Es scheint so, dass sie nicht nur Musik machen, sondern auch eine besondere Männerfreundschaft pflegen. „Wir haben schon früher miteinander Musik gemacht. Von 1980 bis 1984 hatten wir unsere eigene Gruppe: die „Aliens“, erzählt der Schlagzeuger Smuty Brückner. Im Herbst 2008 hatte der Musiker seinen letzten Auftritt, bevor er einen schweren Unfall hatte. Seitdem ist er querschnittsgelähmt. „Seit 2010 spiele ich wieder Schlagzeug. Für mich ist es eine Beschäftigung, die mir sehr viel Spaß macht. Anfangs war es sehr schwierig und eine gewaltige Umstellung. Doch es hat sich gelohnt“, erzählt Smuty Brückner.

„Wir werden ein paar Sketche bringen, einige Aufführungen so a là Günter Grünwald. Das wird bestimmt ganz gut“.

Auf die Frage, warum sie gerade diese Musik spielen, kommt fast empört als Antwort wieder: „Ganz einfach, weil wir alle diese Musik lieben; weil sie in dieser Form und Besetzung nirgendwo sonst zu hören ist und weil sie einfach zeitlos schön und ohne großen Aufwand an Elektronik und Equipment „handgemacht“ ist.“ Eine etwas andere musikalische Darbietung im eigenen Stil mit leiseren Tönen, das ist December Project. Die Songs, die zum großen Teil aus den 70er und 80er Jahren stammen, wecken bestimmt beim Einen oder Anderen Erinnerungen an seine Jugendzeit.  „Die Meisten unserer Zuhörer und wir selbst sind mit diesen Liedern groß geworden“, fassen die Musiker zusammen. Dass sie noch mehr als „nur“ Musik spielen können, wollen sie bei ihrem Auftritt im Schlossbrauhaus zeigen. „Wir werden ein paar Sketche bringen, einige Aufführungen so a là Günter Grünwald. Das wird bestimmt ganz gut“, meint Wolfgang Sauter. Regie führen sie selber. „Je spontaner, desto besser. So Stolperer sind einfach guat. Es ist Spaß an der Freud’“, so Maik Ostrowski mit oberbayerischem Dialekt. „Ich denke, dass kommt beim Publikum gut an“, fügt Daniele Granito hinzu und hofft, dass viele Zuhörer kommen werden. Dieses Mal verlangen die Musikveteranen allerdings Eintritt, um die neu gekaufte Anlage zu finanzieren. Eins ist sicher, an diesem Abend wird kein Musikstück wiederholt und darauf sind die „December Projects“ stolz, immerhin haben sie mit elf Liedern angefangen. Jetzt haben sie 32 Stücke in ihrem Repertoire.

Text · Bild: Sabina Riegger

 

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